von NetzChaot | 14. Apr 2012 | Allgemein, Kreativität, Metaphysik, Philosophie
Schon Albert Einstein sagte: „Alles ist relativ“. Doch was heißt das genau? Nun man kann sagen, dass jeder Punkt aus dem man etwas betrachten kann, es einem ermöglicht, andere Sichtweisen vom Betrachteten zu erhalten. Gehen wir nun davon aus, dass eine imaginäre Testperson sich wirklich und aus vollem Herzen auf etwas freut (Weihnachten, Geburtstag, Lohn ^^). Aufgrund der Erwartungshaltung wird die Person immer wieder an das zu erwartende Ereignis denken. Dies führt dazu, dass die Person so viel Zeit damit verbringt aktiv zu warten, dass die Zeit bis hin zum erwarteten Ereignis als ausgesprochen lange empfunden wird. Da wir nicht gerne auf etwas Tolles warten ist diese Wartezeit wohl nur als Leidensweg zu bezeichnen. Haben wir nun eine Testperson die eine unliebsame Aufgabe erledigen muss (bügeln, Hecke schneiden etc.). Diese Person wird meist während der Tätigkeit daran denken, wie sehr sie doch diese Tätigkeit verabscheut – somit hat die Testperson wieder sehr viel Zeit damit vergeudet, daran zu denken, wie sehr sie diese Tätigkeit doch verabscheut. Wieder hat sich die Testperson aktiv mit dem Thema auseinander gesetzt und es kommt einem fast unerträglich lange vor. Nehmen wir nun an, dass die Testperson in beiden Fällen an was anderes gedacht hätte (beim Warten auf das Ereignis), so wäre sie mit dem hier und jetzt beschäftigt und das Ereignis wurde gefühlt früher erreicht. Dasselbe kann auch auf die Person mit der unliebsamen Tätigkeit angewandt werden. Würde die Testperson während der unliebsamen Tätigkeit sich wirklich auf die Tätigkeit konzentrieren, dann würde der Vorgang die Tätigkeit auszuführen auch gefühlt nicht so lange andauern.
Welchen Schluss kann man aus diesem imaginären Testaufbau ziehen? Nun, wie die Zen-Buddhisten schon so lange sagen: „Verweile im Moment und nicht in der Zukunft oder der Vergangenheit“. Jeder Moment ist anders, nimm ihn wahr wie er ist und nicht wie du ihn dir vorstellst. Das Leben kann so viel leichter sein, wenn wir uns einfach nur auf das hier und jetzt konzentrieren. Und warum das Leben nicht so gut wie möglich, mit minimalem Aufwand, Leben? Also willkommen im hier und jetzt, ich sehe schon wie du dich darauf freust!
Dank geht an Steffen für die Korrektur 😀
von NetzChaot | 1. Dez 2011 | Allgemein, Belletristik, Fantasy, Kreativität, Literatur
Sie waren schon viel zu lange in diesem dreckigen Loch. Seit mindestens vier Tagen kämpfen sie sich durch die Zitadelle der Furcht. Da die Zitadelle nur sieben Tage an diesem Ort und vorallem in dieser Dimension verweilen wird, müssen sie sich beeilen. Von der ehemals stattlichen Gruppe sind nur noch sie fünf übrig geblieben. Der Priester Woloch, die Magierin Lina, der Krieger Wordas, die Waldläuferin Irin und ich Rokon von Beruf Abenteurer. Die andern fünf Mitglieder sind der Dämonenhorde unterhalb der Zitadelle zum Opfer gefallen. Dieses feige Pack hat sie mit einer gewaltigen Übermacht aus dem hinterhalt angegriffen. Die weniger Erfahrenen unter ihnen sind bereits bei der ersten Welle des Ansturms in der Unterwelt versunken. Mögen sie in Frieden ruhen. Nun stehen wir da auf der 43. Ebene der Zitadelle. Alle sind von den letzten vier tagen gezeichnet. Wordas ist so schwer verletzt das selbst der Priester ihn nur für kurze Kämpfe heilen und vor allem auf den Beinen halten kann. Die letzten 10 Ebenen habe ich die Meute vom Rest der Gruppe fern gehalten, während Lina und Irin sie mit Magie und Pfeilen beharkt haben. Eigentlich ist unsere Gruppe viel zu aufgerieben um noch weiter in Richtung der 45. eben zu streben, aber ein jeder von uns hat mindestens eine Rechnung mit dem Dämonenfürsten zu begleichen. Ob es nun Familienangehörige, Freunde, ganze Dörfer oder gar Königreiche sind die von uns genommen wurden, dieses Band verbindet uns alle und motiviert uns trotzt der Grenzen unserer sterblichen Körper weiter zu ziehen. Eigentlich sollten wir keine Chance gegen einen so mächtigen Feind haben, doch die chance besteht, so klein sie auch sein möge. Ein Geschäft mit einem mächtigen Magier ermöglicht es uns noch einmal in unserer stärksten Form gegen diesen abscheulichen Anführer ganzer Legionen niederer Dämonen anzutreten. Zwar ist der Preis für so einen Zauber recht hoch, nur die Hälfte der ursprünglichen Gruppe würde den Kampf überleben doch wir waren bereit jeden Preis zu zahlen.
Wir haben nicht mehr viel Zeit, so langsam bereiten wir uns innerlich auf die Konfrontation mit dem Dämonenfürsten vor. Jeder erhielt damals eine Rote Perle, welche unsere Lebensenergie und einen Zauber enthält. Der Zauber soll uns verwandeln, unsere verlorenen Stärken zurückkehren lassen und unserer Rache Ausdruck verleihen. Für alles was man uns genommen hat, für alles was er uns genommen hat und für alles was er unserer Welt angetan hat. Die Toten, die Zerstörung, die Schändung und die Dunkelheit die über uns kam. Für all das wird er büßen, dass schwöre ich bei dem Schwert meines Vaters. Die anderen rasteten noch, Wordas schlief, der Priester befand sich in Meditation und Gebet um es dem Krieger zu ermöglichen weiter zu reisen. Die beiden Frauen saßen einfach nur still da und versuchten sich ihre Erschöpfung nicht anmerken zu lassen. Doch jeder einzelne von uns wusste was in nur zwei Ebenen Höhe auf uns warten wird und was wir zu tun hatten. Ich dachte an meinen geschundenen Körper, doch was ist ein geschundener Körper schon wenn man genau weiss das es schon ziemlich bald vorbei sein wird und ich meine Rache über dieses Geschöpf der Unterwelt haben werde. Ein Geräusch erklang …
von NetzChaot | 25. Mrz 2011 | Allgemein, Anleitung, Kreativität, Literatur
Wer hat nicht schon ein Abgabedatum für einen Text gehabt? Ob es nun ein Report, eine wissenschaftliche Ausarbeitung, ein Songtext, eine Dokumentation oder eine Abschlussarbeit ist. Dabei treten oft eines oder mehrere der folgenden Probleme auf:
- Ach, ich habe auch noch später Zeit den Text fertig zu machen
- Mir fällt einfach nichts ein
- Ich komme hier nicht weiter
- Ich kriege einfach keinen normalen Satz hin
- Das passt einfach nicht
- …
Jedoch ist jeder Mensch der in der Lage ist sich sprachlich auszudrücken auch in der Lage sich schriftlich auszudrücken. Man ist sich dessen meist nur nicht so richtig bewusst. Auch mich trifft oft der Schlag einer Demotivation, einer Schreibblockade oder eines anderen Grundes der mich dazu bringt meine Schreibarbeiten hinauszuschieben, nicht zu machen oder einfach keine Lust darauf zu haben. Dabei kann das alles so einfach wie pragmatisch gelöst werden. Die Lösung für dieses Problem nennt sich free writing.
Wer free writing schon einmal ausprobiert hat, kann sehen wie diese Methode die Gedanken beflügelt, sehr schnell von Statten geht und uns die Lust nach mehr macht. Im folgenden Artikel werde ich ein bisschen darauf eingehen wie man die meisten seiner Schreibprobleme simpel und mit wenig Aufwand lösen kann und vielleicht sogar ein bisschen süchtig nach dem Schreiben werden kann.
Ich sitze mal wieder vor einer Ausarbeitung und mich starrt eine leere Gliederung an. Sie hat mich heute schon mehrere Stunden andgestarrt und hat auch vor dies weiterhin zu tun. Fast als würde sie mich mit ihrer Existenz quälen wollen. Doch was kann ich dagegen tun, mir fällt im Moment einfach nichts ein was ich dazu schreiben könnte geschweige mit welchen Teilthemen sich meine Ausarbeitung auseinandersetzen soll. Doch die Gleiderung ist nur der Anfang, nach der Gleiderung folgt das Abstract und die eigentliche Schreibarbeit! Was soll ich nur tun? Ich werde noch wahnsinng und langsam vergeht mir die Lust an der Ausarbeitung zu arbeiten. Dabei könnte alles so einfach sein! Ich hätte mich einfach nur hinsetzen und mit dem schreiben anfangen sollen. Ich höre schon die einzelnen Writer aufschreihen: „Des kannste doch net machen!“, doch ich kann und ich werde, denn die beste Lösung für Einfalls- oder Kreativitätslosigkeit sowie Demotivation etc. ist es einfach loszulegen. Wer seine Zeit mit Meckern, Nörgeln und Selbstmitleid verbringt kommt damit garantiert nicht eher ans Ziel.
Also setze ich mich hin und fange einfach zu schreiben und damit einfach kreativ zu sein. Denn je mehr Gedanken sich um ein Thema drehen, desto mehr Gedanken kommen dazu. Unser Gehirn ist nunmal ein sehr spontanes Organ. Wenn wir etwas sehen denkt es sich sofort etwas dazu aus. So sieht es auch mit der Schreibarbeit aus. Je mehr wir hinschreiben desto mehr Ideen spuckt das Gehirn aus. Dieses Verhalten unseres Gehirns können wir uns zu Nutze machen und das Meiste herausholen um wirklich kreativ zu werden. Und ich rede hierbei nicht nur von Prosatexten, sondern von jeglicher anderer Art von Texten. Je mehr Gedankengut in einem Text steckt, desto kreativer wirkt dieser text auf die Leser. Doch genug um den heissen Brei herumgeredet, kommen wir zu den Rahmenbedingungen um wirklich frei zu schreiben:
- Ihr müßt wissen worauf Ihr hinaus wollt, sprich habt ein Ziel auf das Ihr hinschreiben wollt, sonst endet die ganze Aktion in einem einzigen Chaos!
- Ihr solltet ungestört mehrere Minuten am Stück schreiben können, also sorgt dafür dass euch keiner stört während Ihr im Schreibfluss seid!
- Während Ihr schreibt, widersteht dem Drang den Text sofort zu verbessern. Steht zu den Fehlern die ihr dabei macht, ihr werdet noch genug Möglichkeiten habe diese zu korrigeren. Und ihr verhindert damit aus dem Schreibfluss zu kommen.
- Bleibt im Schreibfluss! Denkt also an nicht an die Einkäufe oder wen ihr heute noch anrufen wollt und versucht vorallem nicht nebenher noch was anderes zu machen! Dies lenkt euch nur ab und stört euren Schreibfluss.
Wie man vielleicht aus der Liste herauslesen kann gehört der Schreibfluss zu den wichtigsten Themen. Der Schreibfluss ist das A und O bei dieser Methode. Doch was wenn der Schreibfluss einfach nicht kommen will? Dies ist eine Berechtigte Frage! Ich kann euch beruhigen, der Schreibfluss wird auf jeden Fall kommen. Manchmal muss man eben etwas nachhelfen.
Um den Schreibfluss sinnvoll zu trainieren muss man erstmal anfangen seine Gedanken einfach nieder zu schreiben. Die Gedanken nieder zu schreiben klingt so banal wie es ist, man schreibt einfach für eine bestimmte Zeit lang alles nieder was einem in den Sinn kommt. Es gibt dabei nur einige Dinge zu beachten! Man sollte die Gedanken nicht zensieren, also seid ehrlich mit dem was Ihr niederschreibt. Sobald Ihr nämlich anfangt die Gedanken zu zensieren stockt der Schreibfluss, und das wollen wir doch nicht. Ausser Euch sollte niemand anderes diese niedergeschriebenen Gedanken zu Gesicht bekommen, Ihr sprecht ja schließlich nicht alles aus was Ihr denkt. Das Schreiben sollte am Anfang etwa vier Minuten (am PC) oder etwa 8 Minuten Handschriftlich dauern. Dies Zeiten sind Erfahrungswerte meinerseits und gelten als Mindestzeiten. Ihr müsst also mindestens 4 Minuten lang am Stück alles niederschreiben was euch in den Sinn kommt, sollte es länger dauern kann man auch ohne Probleme länger schreiben.
Macht dieses Training etwa eine Woche lang einmal pro Tag und Ihr werdet merken wie sich euer Schreibfluss deutlich verbessert. Für die etwas ungern regelmäßig machen, macht diese Übung wenn Schreibblockaden entstehen und macht danach eine kleine Pause von etwa zehn Minuten bevor Ihr weiterschreibt. So jetzt wisst ihr wie man den Schreibfluss trainier, aber wie wird das Ganze zu eurem Nutzen angewandt? Ihr macht bei der eigentlichen Arbeit das selbe wie im Training. Die einzige Ausnahme ist das ihr diesmal zielgerichtet alles runterschreibt was euch zu dem Thema einfällt. Fallen euch beim Schreiben andere Sachen ein, dann schreibt diese auch mit.
Da der Schreibfluss unsere Gedanken, zu einem oder mehreren Themen, wiedergibt, kann man sich danach hinsetzen und den Text nach guten Ideen etc. untersuchen. Wie ich bereits oben erwähnte wird unser Gehirn dafür sorgen das es genug zum schreiben gibt. Doch der Fluss unserer Gedanken ist sehr chaotisch. Er entspricht im Normalfall dem Ergebnis das man erhält wenn man beliebig Daten aus dem Netz mitschneidet und sich das ganze ausdruckt. Er ist ungeordnet, roh und er muss noch sortiert und kategorisiert werden, doch steckt er voller interessanter Ansätze und spiegelt zu großen Teilen unsere Meinung und unsere Gefühlslage wieder.
Was machen mit dem aufgeschriebenen Gedanken?
Nun die Aufgeschriebenen Gedanken sind ungefilterte (wortwörtliche) Einfälle die durch unseren Geist produziert wurden. Ich gehe dann immer mehrmals durch um aus dem Chaos einen geordneten Text zu machen. Meistens gehe ich auch in mehreren Schreibsitzungen an eine Sache heran (je nach Länge) um das Maximum heraus zu holen. Oft ergeben sich aus diesen zusätzlichen Schreibsitzungen Ideen die ich für andere Teile des selben Textes verwenden kann. Was auch passieren kann ist das man sich Tatsachen vor Augen führt die man vorher nicht bewusst bedacht hat oder es ergeben sich Argumente bei denen man denkt: „Wieso bin ich da nicht schon vorher darauf gekommen!“
So, ich wünsche viel Spaß beim Üben und Niederschreiben. Und natürlich viel Erfolg mit den aktuellen Arbeiten!
Wordcount: 1200+ und geschrieben mit der Freewriting-Methode 😉